Praktika – die wichtigste Eintrittstür für Auszubildende ins Unternehmen

Veröffentlicht am 24. September 2024

Viele Unternehmen wünschen sich mehr gute Bewerbungen und mehr talentierte Auszubildende. Der wichtigste Punkt, an dem wir zusammenkommen ist das Praktikum. Für beide Seiten ist es hilfreich, um herauszufinden, ob es passt.

Wie finden wir Praktikant:innen?

  • Kooperation mit Schulen, z.B. über Bildungspartnerschaften oder im Rahmen der Kooperation Schule-Wirtschaft
  • Nutzung von Jobbörsen und Praktikumsbörsen. Speziell für IFA Betriebe: Ausschreibung von Praktika in unserem Jobportal, das für Google for Jobs optimiert ist.
  • Aktivitäten auf Social Media: Posts auf dem Unternehmensprofil oder Social Recruiting – bezahlte Anzeigen, die an eine definierte Zielgruppe ausgespielt werden
  • Nehmen Sie als Unternehmen kostenlos an den Praktikumswochen teil. Schalten Sie Ihre Stellenangebote und bieten Sie Schüler:innen die Möglichkeit, in den Beruf reinzuschnuppern. Deutschlandweit sind es 4 Bundesländer und 150 Regionen, die mitmachen. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz finden die Praktikumswochen rund um die Herbstferien In Berlin und Hessen eher im Sommer.

Tipp: Schreiben Sie ihre Ausbildungsplätze auch auf der Jobbörse der Agentur für Arbeit aus. Dort sollte im Text auch stehen, dass sie Praktikumsplätze anbieten. Wenn der Begriff Praktikum in Ihrem Jobangebot enthalten ist, dann wird ihr Angebot automatisch angezeigt, wenn jemand in der Jobsuche der Agentur für Arbeit nach einem Praktikum sucht.

Wie sollten wir das Praktikum gestalten?

Das Ergebnis eines Praktikums steht in direkter Relation zu der Anstrengung, die wir als Unternehmen machen. Wenn wir uns große Mühe geben und Ressourcen investieren, dann kann auch der Output entsprechend positiv ausfallen. Die Kooperation Schule-Wirtschaft hat auf zwei Seiten sehr gut aufgeführt, was zu einem erfolgreichen Praktikum gehört:

  • Das beginnt damit, dass wir uns selbst bewusst machen, was wir erreichen möchten und wer sich um die Personen im Praktikum kümmert.
  • Letztlich können wir uns am Onboarding-Prozess für neue Mitarbeitende oder Azubis orientieren.
  • Zuverlässige Kommunikation im Vorfeld einer Bewerbung mit Lebenslauf und ein Kennenlernen vorab sind hilfreich.
  • Die nächste Frage: was könnten die Erwartungen der Jugendlichen sein. Möchten sie einfach ein neues Berufsfeld kennenlernen oder bewerben sie sich schon konkret um einen Ausbildungsplatz.
  • Wenn das Praktikum läuft, dann können wir aktiv steuern, dass der oder die Jugendliche auch wirklich einen abwechslungsreichen und umfassenden Einblick in das Berufsfeld bekommt.
  • Wir können begeistern, wenn wir uns Mühe geben oder langweilen und frustrieren, wenn wir alles dem Zufall überlassen.

 

Auswertung des Praktikums

Ein Schülerpraktikum dauert in der Regel eine Woche. Wenn es die Möglichkeit gibt, mit etwas Abstand noch eine zweite Woche zu machen, dann bekommt die Entscheidung ein besseres Fundament. Immerhin geht es hier um eine 40.000 € Entscheidung.

Eines der wichtigsten Praxistools der Initiative für Ausbildung ist der Bewertungsbogen für Azubibewerber und Praktikanten. Mit diesem lässt sich ein schnelles Feedback von den unterschiedlichen Teams einholen, mit denen der Praktikant/die Praktikantin gearbeitet hat. Bei uns ist es so: Nur wenn aus dem Team das „ok“ kommt, wird die Person eingestellt. Wenn sich eine Person nach dem Schülerpraktikum für eine Ausbildung bewirbt, dann können wir einfach die Bewertungsbögen durchschauen und wissen dann, ob wir zu- oder absagen bzw. nochmals eine Praktikumswoche anbieten möchten.

Welche Praktikumsarten gibt es?

Es gibt darüber eine sehr gute Übersicht von der Agentur für Arbeit. Wir denken zunächst an Schülerpraktika, die 1-3 Wochen dauern. Es gibt daneben auch das „Berufsorientierungs-Praktikum“ für junge Menschen, die die Schulpflicht erfüllt haben und keine Schule mehr besuchen. Sie sind dann bei der Agentur für Arbeit gemeldet. Das zustimmungspflichtige Praktikum kann 1 – 6 Wochen dauern.

4 – 12 Monate dauert dagegen ein EQ Praktikum, eine Einstiegs-Qualifizierung. Diese basiert auf einem Vertrag, der bei der Agentur für Arbeit eingereicht wird. Es gib einen Lohnzuschuss von der Agentur von ca. 300 € im Monat. Während des EQs wird in der Regel die Berufsschule besucht. Es kann teilweise auf die Ausbildungszeit angerechnet werden. Mehr dazu in diesem ausführlichen Artikel.

 

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Albrecht BühlerGründer der Initiative für Ausbildung und Inititative für Gute Arbeit, Diplom-Sozialpädagoge und Buchautor